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Sophie Jung

M’aider

Sophie Jung arbeitet mit Text, Skulptur, Zeichnung und Performance. Ausgangslage dafür bietet ihr üblicherweise ein Fundus an alltäglichen Gegenständen und Materialien. Für die Eröffnungsausstellung von Mayday entwickelt sie explizit eine «Einweihungsausstellung», die erstmals den Raum selbst, als Fundstück sozusagen, ins Zentrum rückt. Jenseits seiner Einbettung in die vielbeschworene Hafenromanik und der damit verbundenen Verklärung gilt ihr Interesse seiner verstörenden Ästhetik, seiner problematischen Vergangenheit, seiner liminalen Verortung an unterschiedlichen Grenzen und den ungemütlichen Fakten rund um den Handelsumschlagplatz Hafen. Affektiv bespielt sie den Ort als politisches Trompe l’Oeil, als unverlässliches Archiv und als verführende Projektions äche für alte Mythen und neue Geschichte(n).

Der Ausstellungstitel «M’aider» bezieht sich auf den Ursprung des Seenotrufs «Mayday», dessen Entstehung auf die phonetische Wiedergabe des verkürzten Französischen Hilferufs «Venez m’aider!» zurückzuführen ist. Der gesamten Ausstellung liegt dieser versehentlich existentielle Ruf nach Verankerung in ausbeuterischen Gewässern und Strukturen zugrunde, sowie die Furcht vor der eigenen moralischen Unrettbarkeit. Mittels künstlerischer Strategien der Nachahmung, Montage und Verfremdung nähert sich Jung der Hafenstrasse 25 an und vermengt die unterschiedlichen Stränge zu vielschichtigen Narrationen, erzählt von einem streunenden Kater auf doppelbödigem Gelände.

Zur Ausstellung erscheint eine limitierte Spezialedition

Pressemitteilung (PDF)
Press release (PDF)

Sophie Jung – Médée, Exhibition Trailer from Mayday on Vimeo.