Eröffnung: 9. April 2022, 17 Uhr

Veranstaltung: Dienstag, 17. Mai 2022, 19 Uhr
Performance von Nils Amadeus Lange und Mario Espinoza

Toni Schmales skulpturale Arbeiten erinnern an Maschinen, Apparaturen oder Trainingsgeräte zur Zurichtung des menschlichen Körpers. Durch den präzisen Einsatz von Materialien wie Stahl, Beton oder Gummi erhalten die Objekte ein imaginatives Eigenleben – ihre Dysfunktionalität hat etwas Widerständiges und kann als Kritik an bestehenden Machtverhältnissen verstanden werden.

In der Einzelausstellung «watersports» zeigt Toni Schmale bei Mayday neue ortsspezifische Arbeiten, die vielschichtige Bezüge zum Werkplatz Hafen schaffen, der in unmittelbarer Nähe zum Ausstellungsraum liegt. Jenseits seiner Einbettung in die vielbeschworene Hafenromanik gilt ihr Interesse den Ästhetiken eines männlich dominierten Arbeitsumfelds, den Geräten des Warenverkehrs und Armaturen der Schifffahrt: Verformte und scheinbar erschlaffte Rohre ragen aus grossformatigen feuerverzinkten Blechen, eine massive Gitterkonstruktion mit Rundöffnung und pulverbeschichteten Walzen aus Stahl dominiert den gekachelten Raum, der früher den Reederei-Mitarbeitenden als Umkleide diente. Die Objekte weisen eine hybride Erscheinungsform auf, ihre Funktion bleibt im Ungewissen. Zwischen Industriedesign, Fitnessgerät, Foltervorrichtung und Fetischmobiliar angesiedelt, nehmen sie Bezug zum menschlichen Körper und lassen uns damit verrichtbare Handlungen imaginieren. In den spekulativen Erzählungen überlagern sich Macht, Begehren und körperliche Disziplinierung – und werden in ihrer Eindeutigkeit unterwandert.

Geöffnet: 10., 17., 24. April / 1., 8., 15. Mai, jeweils von 14–18 Uhr oder nach Vereinbarung (info@maydaymaydaymayday.ch)